Der ÖVP-Nationalratsabgeordnete fordert ein Notwehrrecht gegen Wölfe, um das Überleben der Land- und Almwirtschaft zu sichern.
Hörl: Schutz von Menschen und Nutztieren hat oberste Priorität
Die Bilanz der letzten beiden Jahre ist erschreckend: 2022 wurden rund 1.000 Nutztiere gerissen, 861 davon getötet – hauptsächlich Schafe und Ziegen. Zudem wurden 996 Tiere, die durch Raubtierangriffe verschreckt geflüchtet sind, vermisst. Ihr Schicksal liegt auf der Hand. Auch 2023 gab es durch Wolfs-, Bären- und Goldschakal-Angriffe 550 tote Nutztiere, 30 verletzte Tiere und weiters 653 vermisste Tiere. Besonders besorgniserregend: Im Jahr 2023 sind die Angriffe auf Rinder und Pferde stark angestiegen. „Wölfe greifen zunehmend große Nutztiere an und nähern sich immer wieder gefährlich an besiedelte Gebiete und sogar Spielplätze. Müssen wir in Österreich erst Wolfsangriffe auf Menschen erleben, wie es in Indien der Fall ist, um endlich die Ängste der Bauern und Familien im ländlichen Raum ernst zu nehmen?“, fragt Franz Hörl.
Die Bundesländer Tirol, Kärnten und Salzburg verzeichnen die meisten Risse, doch auch in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark haben sich die Angriffe von 2022 auf 2023 deutlich erhöht. Für Franz Hörl, der selbst Landwirt mit 40 Schafen ist und für die ÖVP im Nationalrat kandidiert, ist das mehr als ein Warnsignal: „Es ist höchste Zeit, den Wolf als das zu erkennen, was er ist – ein gefährliches Raubtier. Wölfe gefährden ganz klar das Leben und die Sicherheit von Mensch und Tier. Der Schutz von Menschen und Nutztieren muss oberste Priorität haben, denn er ist entscheidend für das Überleben der Menschen im Alpenraum. Deshalb muss Notwehr gegen Wölfe straffrei sein.“
Regelungen fernab der Realität
In den letzten Jahren haben sich die Wolfsbestände in den Alpen stark vermehrt, was zu zunehmenden Konflikten geführt hat. Besonders Landwirte, Almbauern und Bewohner ländlicher Gebiete fühlen sich durch die Rückkehr des Wolfes in ihrer Existenz bedroht. Hörl kritisiert die aktuellen Regelungen zum Herdenschutz und Wolfsmanagement als „realitätsfern und praxisuntauglich“. Diese Regelungen seien von Bürokraten gemacht worden, „die hinter großen Schreibtischen sitzen und keine Ahnung vom Leben in den Bergen haben“, so Hörl.
„Frontalangriff auf die heimische Landwirtschaft“
Für Hörl ist die derzeitige Situation untragbar. Er fordert eine dringende Anpassung des Strafrechts und der Landesjagdgesetze, um den Menschen in den betroffenen Regionen mehr Sicherheit zu geben. „Es kann nicht sein, dass man Fuchs und Marder schießen darf, wenn sie ein Huhn am Hof reißen, aber der Wolf ungestraft Schafe tötet. Wer einen Wolf erschießt, wird strafrechtlich verfolgt. Notwehr gegen Wölfe muss endlich straffrei werden“, fordert Hörl.
Eine sichere Zukunft und ein friedliches Miteinander
Hörl betont, dass eine solche Rechtsanpassung nicht nur den Schutz der Bevölkerung gewährleisten würde, sondern auch den Schutz der Almwirtschaft mit ihrer traditionellen und kulturellen Bedeutung. „Ohne wirksamen Schutz gegen den Wolf verlieren wir viel. Mein Ziel ist es, den Menschen im ländlichen Raum eine Stimme zu geben, die gehört wird. Der Wolf vernichtet Wohlstand – ohne Almen kein Bauer, kein Tourismus, kein Naherholungsraum. Punkt“, schließt Hörl ab.